EU Data Act: Die 5 wichtigsten Fragen in Kürze beantwortet

Daten bedeuten Wissen und Wissen führt zu neuen Potentialen: In der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung erkennt die EU Daten als Kapitalvermögen von Unternehmen an und hebt sie regulatorisch auf eine neue Ebene. Mit dem Data Act soll die effektive Nutzung und der faire Austausch von Daten in Europa sichergestellt werden. Doch was bedeutet das genau? Wir klären die 5 wichtigsten Fragen in Kürze.

1. Was ist der Data Act?

Der Data Act ist Teil der europäischen Datenstrategie. Er legt fest, dass Verbraucher:innen bislang nicht zugängliche Daten aus Maschinen, Geräten und Anlagen erhalten. Ziel ist es, in einem neuen Binnenmarkt den Austausch und die Nutzung von Daten unter Wahrung der europäischen Werte zu stärken und Potentiale voll auszuschöpfen.

2. Wer ist vom Data Act betroffen?

Grundsätzlich ist jedes in der EU tätige Unternehmen, dessen Geräte, Maschinen und Anlagen IoT-fähig sind und Daten verarbeiten, vom Data Act betroffen.

3. Was müssen betroffene Unternehmen konkret beachten?

Unternehmen müssen nicht-personenbezogene Daten, die bei der Nutzung ihrer Produkte oder Dienstleistungen anfallen, definieren und Prozesse entwickeln, um sie Verbraucher:innen in Echtzeit und maschinenlesbar bereitzustellen. Dafür bedarf es auch eine Anpassung der Verträge und Websites, um über Nutzerlizenzen und die Datenportabilität zu informieren. Außerdem obliegt es den Unternehmen sicherzustellen, dass durch den Austausch von Daten keine Geschäftsgeheimnisse oder persönliche Daten veröffentlicht werden.

4. Wann tritt der Data Act in Kraft?

Der EU Data Act wurde noch nicht verabschiedet. Die Beschlussfassung ist für November 2023 avisiert. Nach der formellen Annahme durch das Europäische Parlament beginnt eine 20-monatige Übergangsfrist.

5. Was sind die Chancen des Data Acts?

Die neue Verordnung ermöglicht jedem Unternehmen einen fairen Zugang zu Daten und markiert somit einen entscheidenden Fortschritt für eine wettbewerbsfähige Datenökonomie. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) profitieren maßgeblich von der Entwicklung. Sie bekommen die Chance, ihre Maschinen und Prozesse zu vernetzen und somit zu verbessern oder neue datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Beispiel:

Ein Kunststoffunternehmen möchte die Qualität seiner Kunststoffteile optimieren. Dabei spielen Daten wie Druck, Temperatur und Zykluszeiten, die von der Spritzgussmaschine erzeugt werden, eine entscheidende Rolle. Bislang hatte das Unternehmen keinen Zugriff auf diese Informationen, da sie ausschließlich in den Händen des Maschinenherstellers lagen. Der Data Act ermöglicht nun beiden Unternehmen den Zugriff auf die Daten der Maschine.